top of page

Warum?

Hadern wir.
Weil wir etwas verloren haben, was mal war. Weil wir das Gegenteil von dem erleben, wer wir sind. Aber warum. 

Ist dein Leben schon immer eher anders, nicht normal. Schwer. Du fühlst dich wie ein Alien unter anderen? Fremd?
Dann hat das einen Grund. Und der liegt dort, wo wir ausgestiegen sind. Im Leben davor.    


 

Ernsthafte Familie

Ein Beispiel:

 

Die familiäre Situation einer Klientin stellt sich als schwierig dar. Die Eltern haben sich früh getrennt. Sie lebt bei der sehr dominanten Mutter. Kann nicht "nein" sagen, fühlt sich gelähmt. Hat um sich ein Ventil zu verschaffen eine Essstörung entwickelt, die sie aber im Griff hat. Bindungen, gerade zu Männern sind schwierig. 

Ich gehe in die Stille und schließe die Augen. Ich bekomme Bilder einer reichen 
Frau um die Jahrhundertwende. Selbstbestimmt, lachend. Kleider verraten mir die Zeit. Dann einen Ballsaal, Wassereinbruch. Im nächsten Bild liege ich ca. 30 Meter unter Wasser. Ich bin regungslos. Ich sehe Eis. Ein Schiff über mir. Ich kann mich nicht bewegen. Weitere Dinge, die in der Meditation wichtig sind passieren. 

Ich komme zu meiner Klientin zurück. Ich halte kurz inne und berichte ihr, was ich gesehen habe. Sie berichtet mir von ihrer unglaublichen Angst, was tiefes Wasser angeht. Ich nehme alle Aspekte der Bilder zusammen und gehe davon aus, dass sie auf einer Schiffsreise im Ozean ertrank. Um die Jahrhundertwende. Kalte Gewässer. Sie hat den Film Titanic nie sehen können. Aus tiefer Angst. Sie wusste nie warum.

Das es die Titanic war ist eine Vermutung. Auf der Titanic waren 4 Frauen in diesem Alter. Eine von ihnen käme in Frage. Meine Aufgabe ist es aber nicht zu spekulieren, sondern die Ursache des Ausstieges zu sehen und weiterzugeben.

Die Art des Todes spielt in ihr heutiges Leben. Die selbstbestimmte Frau ist immer noch bewegungslos. Ihr wahrer Charakter konnte bisher gar nicht "leben" durch dieses herausgehen aus ihrem letzten Leben. 

Viele meiner KlientInnen bisher haben tiefe Ängste. Wir haben bisher immer sehen können warum. Dadurch fließt Klarheit und Energie. 

Der Ausstiegspunkt ist nie ein natürlicher Tod. Er ist im Regelfall immer ein zu frühes Herausgehen aus dem letzten Leben, das geplant oder ungeplant das Leben frühzeitig beendet hat. Das Eintreten in das neue Leben spiegelt diesen Punkt, aber nicht das gelebte Leben. Dadurch, dass diese Frau unbeschwert, selbstständig und frei war - und dies zu ihrem Tod geführt hat - erlebt sie nun das Gegenteil. Dennoch ist sie eben diese Frau, aber noch nicht in ihrer Selbstbestimmung und einstiger Heiterkeit, die eigentlich zu den Grundzügen ihres Charakters gehören. 

 



 

Laura (36), Lehrerin

Ich kann mich zum ersten Mal seit langer Zeit meiner Angst stellen.

bottom of page